Du bist MFA und willst mehr gestalten als „nur“ verwalten? Als Praxismanager*in führst du Teams, steuerst Abläufe und sorgst dafür, dass Qualität reibungslos ankommt. Hier erfährst du, welche Weiterbildung Sinn macht, wie die Rolle aussieht, wer sucht – und ob sich das finanziell lohnt.
Was macht eine Praxismanager*in eigentlich?
Praxismanager*innen sind die organisatorische Schaltstelle einer Praxis oder eines MVZ. Sie verantworten Struktur, Qualität und Service – oft mit Führungsverantwortung für MFA-Teams.
Alltag: Dienst- und Einsatzplanung, Termin- und Kapazitätssteuerung (Sprechstunden, Diagnostik, ggf. mobile Einsätze), Patient-/Kundenkommunikation, Abrechnung (EBM/GOÄ/UV-GOÄ), Controlling/Kennzahlen, Hygiene- und Qualitätsmanagement (z. B. QEP/ISO), Recruiting & Onboarding, Einkauf/Dienstleistersteuerung, digitale Prozesse und Datenschutz. Kurz: Du kombinierst Menschenführung, Prozessdenken und Zahlenverständnis.
Wer sucht Praxismanager*innen?
Gefragt sind Praxismanager*innen besonders in fachärztlichen Praxen, größeren Hausarztverbünden, MVZ mit mehreren Standorten, arbeits-/betriebsmedizinischen Einrichtungen (inkl. Tourenorganisation), ambulanten Klinikbereichen und administrativen Leitungsfunktionen im öffentlichen Gesundheitswesen. Je komplexer die Versorgung, desto eher braucht es professionelles Praxismanagement.
Von der MFA zur Praxismanager*in: Dein Weg
Der Schritt gelingt nachhaltig, wenn du ihn strukturiert vorbereitest. Praxisnahes Lernen in Organisation, Führung, Abrechnung, QM und digitaler Prozesssteuerung ist die Grundlage. Übernimm im Job gezielt Verantwortung (Dienstpläne, Terminsteuerung, Monatsabschluss, Datenqualität), kombiniere das mit einer fundierten Weiterbildung mit Methoden, Rechts-/Abrechnungswissen und Führungswerkzeugen – idealerweise mit Praxisprojekt (z. B. QEP-Handbuch, Recall- oder Tourenprozess, EBM/GOÄ-Erlöslogik) und messbaren Ergebnissen.
Brauche ich eine Weiterbildung als Praxismanagerin?
Rechtlich oft nicht zwingend – professionell aber faktisch unverzichtbar. Sie macht dich abrechnungsfest, auditfähig und führungsstark; Arbeitgeber koppeln Leitungsverantwortung, QM-Hoheit und Gehaltsentwicklung regelmäßig an nachweisbare Qualifikation und sichtbare Projekterfolge.
Rolle & Verantwortung – Alltag als Praxismanager*in
Ehrlich gesagt: Die Rolle ist geschaffen worden, um dafür zu sorgen, dass es so etwas wie Alltag in der Praxis gibt. Du koordinierst das MFA Team fachlich (oft auch disziplinarisch), planst Dienste und Urlaube, priorisierst Termine, steuerst Ressourcen (Räume, Geräte, Ärzt*innen, MFA) und regelst den allgegenwärtigen Engpass. Du sorgst dafür das Dokumentation und Abrechnung erfolgen, sicherst Datenqualität, steuerst Monatsabschlüsse und entwickelst Prozesse/QM weiter.
Vielfach sorgst du auch dafür , dass das Team geschult wird und arbeitest eng mit ärztlicher Leitung, Buchhaltung, IT und externen Partnern zusammen.
Berufsaussichten im Praxismanagement
Der ambulante Sektor wächst – mit mehr Standorten, längeren Öffnungszeiten, mobilen Diensten und Digitalisierung. Das erhöht den Bedarf an professionellem Management. Gute Praxismanagerinnen sind knapp; besonders punkten Bewerberinnen mit Abrechnungs- und QM-Kompetenz sowie nachweisbaren Verbesserungsprojekten.
Lohnt sich die Weiterbildung finanziell?
Orientierungswerte (abhängig von Region, Größe, Träger, Verantwortung, Tarif):
- Erfahrene MFA: ca. 2.600–3.300 € brutto/Monat.
- Praxismanager*in / Teamleitung MFA: meist 3.300–4.500 € (PLUS) brutto/Monat.
- Leitung größerer Einheiten/MVZ mit Personal-/Budgetverantwortung: teils > 4.800 €, teils mit Boni/Benefits.
Das Plus entsteht dort, wo Qualifikation + Wirkung zusammenkommen: abrechnungsfeste Prozesse, auditfähiges QM, geringere No-Shows, bessere Auslastung, stabile Touren, planbarer Betrieb.
(Hinweis: Richtwerte, lokale Tarifbindungen/Haustarife, Berufsjahre und Träger unterscheiden sich – zählt am Ende das individuelle Gesamtpaket.)